Nur vier Punkte trennen Kornwestheim und Konstanz

Ein wichtiges Duell, auf das sich Spieler wie Trainer ganz besonders freuen. Denn: „Wir wollen uns mit dem aktuell besten Team der Liga messen.“ Sagt Torwart Konstantin Pauli. Und fügt sogleich an, dass in dieser Partie zugleich eine große Chance liegt. Nur vier Punkte trennen den Spitzenreiter von der achtplatzierten HSG Konstanz. Mit einem Erfolg würden die Gelb-Blauen trotz bislang durchwachsener Saison plötzlich wieder ganz oben mitmischen. Den Rückenwind aus dem 35:32-Heimerfolg gegen Heilbronn-Horkheim möchte man nun mitnehmen in das Duell mit der wohl eingespieltesten Mannschaft der Liga. Deren großer Trumpf im Vergleich zur Konkurrenz ist eine bemerkenswerte Kontinuität und große Erfahrung des Kaders. Schon seit vielen Jahren spielen die „Lurchis“ mit kaum verändertem Aufgebot, zeichnen sich durch blindes Verständnis mit dem Mitspieler, ein klares Konzept und über Jahre perfektionierte Abläufe aus. Seit fünf Spielen ist Kornwestheim aktuell unbezwungen und zeigte sich in bestechender Form.

Ein echter Klassiker

Konstanz gegen Kornwestheim – für Pauli ein echter Klassiker der 3. Liga Süd, der schon viele packende Vergleiche mit Spannung bis zur letzten Sekunde bereithielt. „Das wird“, ist sich der junge Torwart sicher, „vorne wie hinten eine riesige Aufgabe für uns.“ Eine, der er mit großer Zuversicht entgegengeblickt. Schließlich meldete sich die HSG mit einer über weite Strecken ansehnlichen Leistung gegen Heilbronn-Horkheim zurück – ebenso wie Pauli selbst. Nach langer Verletzungspause und hartnäckigen Problemen im Oberschenkel fühlt er sich nun wieder besser. „Es hat mich riesig gefreut, dass es gegen Heilbronn gut geklappt hat“, strahlt der Student der Wirtschaftswissenschaften. Im Praxissemester kommt noch eine Stelle im Controlling hinzu, außerdem Torwarttraining für die Talente der U19. „Das macht mir alles viel Freude“, so der gebürtige Tuttlinger, der seit 2020 das HSG-Trikot trägt. „Wir haben super Jungs, die toll mitziehen“, lobt er das Engagement seiner Schützlinge. Was benötigt denn ein guter Torwart? „Vor allem Ruhe“, lächelt Pauli. „Das lerne ich selbst jeden Tag. Hier hilft mir Konsti sehr.“

Klasse und Kontinuität in Kornwestheim

Sein eigener Lehrmeister: Konstantin Poltrum, der über viel Erfahrung in den Bundesligen verfügt. Außerdem wichtig: Eine gute Reaktionszeit, Auge-Hand-Koordination, Beweglichkeit und ein gutes Auge für den Werfer. All das möchte der 22-Jährige gegen den aktuellen Ligaprimus unter Beweis stellen. Der hatte mitten in seiner Erfolgsserie einen schweren Nackenschlag zu verdauen. Spielmacher Jan Reusch wird nach einem Kreuzbandriss bis Saisonende ausfallen. Dafür übernahm Neuzugang Luke Kaysen im Rückraum viel Verantwortung und spielt seit Wochen stark auf. Der luxemburgische Nationalspieler wurde in der Akademie des VfL Gummersbach sowie Bayer Dormagens ausgebildet und durfte dort schon Zweitligalauft schnuppern. In Felix Kazmeier stellt der SV Salamander Kornwestheim auch den drittbesten Torschützen der 3. Liga Süd. Angeleitet wird der breite, ausgeglichen besetzte Kader von Dr. Alexander Schurr, einem sehr erfahren Trainer.

„Richtige Zeit, zu zeigen, dass wir es besser können“

Somit wird die HSG Konstanz wieder viele Hürden zu überwinden haben. Gegen Heilbronn-Horkheim wurden diese allesamt erfolgreich gemeistert. Ein Befreiungsschlag? „So weit würde ich“, meint Pauli, „noch nicht gehen. Wir benötigen nun einmal drei, vier Siege am Stück.“ Dann würden sicher einige Knoten platzen. Drei Heimspiele in Serie bieten hier eine große Chance. „Es ist die richtige Zeit, zu zeigen, dass wir es besser können“, findet der Schlussmann. Mit einer positiven Stimmung möchte die HSG zeigen, „dass wir noch da sind. Ich habe richtig Bock auf diese Phase mit den Spielen vor unseren verrückten Fans.“

„Keiner von uns hat die Saison abgeschrieben“

Der Spitzenbreiter aus Kornwestheim konnte sich 19:7 Punkte erspielen und musste sich erst zweimal geschlagen geben. Aus dem Rennen sieht Pauli aber auch die HSG Konstanz noch lange nicht. Die Ziele haben sich nicht verändert, betont der 1,89 Meter große Keeper. „Man sollte keine Mannschaft abschreiben“, ist er sich sicher, denn: „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Das wird spannend bis zum Ende sein.“ Und die HSG Konstanz? Hat sich noch längst nicht aufgegeben. „Unsere Ziele bleiben unverändert“, so Pauli selbstbewusst. „Wir wollen vorne mitspielen. Keiner von uns hat die Saison abgeschrieben oder lässt nun locker – wir tun alles dafür, dass wir unsere Ziele erreichen und mit unseren Fans feiern können.“

Quelle: PM HSG Konstanz